Tango Argentino-Workshop bei den Paartänzern

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„Vom Eise[n] befreit sind Strom und Bäche […]“. So heißt es in Goethes Faust und dieses Zitat passt sehr gut zu dem Tango Argentino, den die interessierten Workshop Teilnehmer am 03.11.2018 lernen durften. Denn einer der beliebtesten Sätze des Tages der Workshopleiter Frau Britta Rossbach und Herr Reinhold Stumpf lautete: „Vergesst alles, was ihr im europäischen Tango gelernt habt. Tango Argentino ist ganz anders!“ Und nach den drei Stunden kann man getrost sagen: „Ja, das stimmt!“. Charakteristika wie die Haltung aus den Standardtänzen, der Takt und weitere technische Details sind bei diesem besonders kunstvollen Tanz nicht zu finden. Aber dazu später mehr.

Ein besonderes Highlight des Jubiläumsballs war der Auftritt der ehemaligen deutschen Meister sowie Vizeweltmeister im Tango Argentino. Die mitreißende und gefühlvolle Show begeisterte den Saal und so ist es nicht verwunderlich, dass sich zehn interessierte Paare zu dem ausgeschriebenen Workshop anmeldeten.

Tango Argentino verkörpert die stilvolle Erotik eines Paares auf der Tanzfläche und zeichnet sich durch die Leichtigkeit und den Variantenreichtum der Musik aus. Zudem wird keine feste Folge getanzt und daher muss die Abstimmung und das Gefühl zwischen den Partnern nahezu perfekt sein, was die stimmungsvolle Atmosphäre des Tanzes verstärkt.

 

Doch bevor dieses Gefühl bei den Zuschauern entsteht, braucht es Zeit – Trainingszeit! Zunächst wurde das Laufen mit dem Partner zur Musik geübt. Dabei fassten sich die Paare gegenüber an den Händen. Der Herr bestimmte nun Richtung und Geschwindigkeit der Schritte. Natürlich in Tanzrichtung.

Wie sich zeigte, ist gemeinsames Laufen nicht ganz so einfach, denn die Dame musste Gewichtsverlagerungen, Richtungswechsel und Geschwindigkeit erspüren. Dies gelingt nur, wenn der Herr richtig führt und die nötige Körperspannung im Paar besteht, aber Achtung nicht zu viel, sonst wirkt es verkrampft!

Anschließend wurde eine kleine Grundschrittfolge einstudiert, der man verschiedene Figuren anhängen kann, was die Workshopleiter am Ende nochmal eindrucksvoll demonstrierten.

Nun ging es um die Technik. Die Tanzhaltung ist im Gegensatz zu den Standard- und lateinamerikanischen Tänzen leger und das ist noch fast der falsche Ausdruck. Vielen Paaren, die vor allem im Standard angesiedelt sind, gelang es eher mühsam diese Haltung anzunehmen, obwohl diese so viel „leichter“ ist. Immer wieder gingen die Ellenbogen nach oben und die Dame richtete sich gerade auf. Genau hier liegt aber der Fehler, da die Figuren nicht mehr richtig getanzt werden konnten bei korrekter Standardhaltung. Aber das Amüsieren über sich selbst verleitete Manchen nur allzu oft zum Lachen! Eine wirklich lockere Atmosphäre herrschte auf dem Parkett, was vor allem den beiden hervorragenden Leitern des Workshops zu verdanken war. Sie konnten jede Frage im Nu beantworten und erklärten die Besonderheiten des Tanzes mit so viel Hingabe, wie man es eben nur kann, wenn man mit Leib und Seele Tango Argentino lebt. Und genau das braucht der Tango Argentino, keinen Rahmen, keine Shape, sondern einfach nur Seele.

  

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