Bensheim. Wie bereits im letzten Jahr haben sich der Turngau Main-Rhein und der Turngau Bergstraße zusammengeschlossen, um am 16.09.2018 gemeinsam die Gaumannschaftsmeisterschaften im Gerätturnen männlich zu bestreiten. Letztes Jahr in unserem Turngau, war die SKV Büttelborn mit einer Mannschaft mit großen Erwartungen nach Bensheim gefahren. Da die Wettkämpfe bei den Buben immer kleiner besetzt sind, konnte durch den Zusammenschluss die Konkurrenz erhöht werden. Wie im letzten Jahr war die Teilnahme eigentlich eine Premiere, da zum ersten Mal eine Mannschaft der „ganz Kleinen“ (Jahrgang 2010 und jünger) antrat. Bereits im Training kristallisierten sich die Kandidaten für eine Mannschaft heraus. Hier besteht im Moment auch kein Mangel, Dank reger Turnerzahlen in der Abteilung.

Die Mannschaft bestehend aus Linus Herzberger, Jayden Lee, Fabian Trenda, Damian Kartmann und Lean Berger beinhaltete sowohl wettkampferfahrene Turner sowie absolute Neulinge im Wettkampfbetrieb. Nach Sichten der konkurrierenden Mannschaften war klar, dass ein „Treppchenplatz“ möglich ist. Nach den herausragenden Leistungen bei dem Main-Rhein-Pokal im März hatten vor allem Linus, Jayden und Damian Ambitionen ganz nach oben zu kommen. Als einzige Mannschaft aus dem Turngau Main-Rhein hatten die Jungs vor allem starke Mannschaften wie den TVgg Lorsch und DJK SSG Bensheim zu „bezwingen“. Gestartet wurde im Rahmenwettkampf Vierkampf P1-P3.

Aufregend war das Ganze vor allem für Lean und Fabian, die noch nie auf einem Wettkampf dieser Größe waren. Für die Beiden sollte das sammeln von Erfahrung im Vordergrund stehen. An jedem Gerät (Boden, Sprung, Barren und Reck) dürfen fünf Turner starten und die besten drei kommen in die Wertung. Damit ermittelt sich schließlich der Endstand durch Addition der drei besten Punktzahlen an jedem Gerät.

Das erste Gerät war der Sprung. Eigentlich keine besondere Hürde, jedoch war das Kampfgericht alles andere als geschult in Sachen korrekter Bewertung der Übung. Es begann bereits damit, dass der Turngau Bergstraße nicht die Ausschreibung zur Höhe des Kastens an die Vereine weitergeleitet hat. Laut Ausschreibung sollte nämlich die P2 auf einem dreiteiligen Kasten und die P3 auf einem vierteiligen Kasten gesprungen werden! Die anderen Vereine hatten allerdings die P3 nur auf einem dreiteiligen Kasten geübt. Schließlich durften diese auch auf einem dreiteiligen springen. Eigentlich unfair! Es ist natürlich für so junge Turner immer leichter auf einen dreiteiligen als auf einen vierteiligen Kasten aufzuhocken. Die SKV war zu diesem Zeitpunkt bereits gesprungen, da sie die erste Mannschaft in der Riege war. Der eigentlich größere Fauxpas war die inkorrekte Übungsausführung der Vereine aus dem Turngau Bergstraße und die bessere Bewertung dieser Übung. Die P2 beinhaltet das Aufhocken auf den Kasten mit sofortigem Absprung zum Strecksprung bzw. für die P3 mit sofortigem Absprung zum Grätschsprung. Während die Turner der SKV dies auch taten, hockten die Vereine aus Bensheim und Lorsch in Ruhe auf, positionierten sich und sprangen dann natürlich einen sauberen Sprung auf die Matte. Das Kampfgericht bewertete diese Übungen, obwohl eindeutig falsch, besser. Was eine Beschwerde des Trainers Johannes Kreim und eine Diskussion mit dem Kampfgericht nach sich zog. Schließlich beschloss Johannes formalen Protest gegen das Kampfgericht im Wettkampfbüro einzulegen. Natürlich sind alle Kampfrichter ehrenamtlich tätig und man sollte bedenken, dass es sich hierbei nur um einen Rahmenwettkampf und nicht um eine Qualifikation handelt, aber Fairness und korrekte Bewertung müssen gegeben sein. Da ansonsten die Vergleichbarkeit fehlt. Der restliche Wettkampf verlief wie erwartet. Die Turner der SKV holten an jedem weiteren Gerät Höchstpunktzahlen und konkurrierten um den ersten Platz mit dem TVgg Lorsch.

Am Ende wurden unsere Jungs aber „nur“ Zweiter mit 141,500 Punkten. Es fehlte genau ein Punkt und den hätten die Jungs beim Sprung wahrscheinlich auch rausgeholt. Spekulationen sind hier nicht angebracht. Man kann aber durchaus sagen, dass unsere Jungs die beste Mannschaft im Wettkampf waren und unglücklich auf dem zweiten Platz gelandet sind. Zumindest ein Trost war es für Jayden, dass er von allen Turnern des Wettkampfs der Beste war. Linus konnte sich über Rang drei aller Turner der Riege freuen. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings und den Jungs war die Enttäuschung anzusehen. Wie gerne hätten sie ganz oben gestanden. Aber Platz zwei ist auch super und die SKV Turnabteilung und insbesondere der Trainer sind stolz auf die Leistung der Mannschaft. Ein großer Dank auch an Monika Grüning, die als Kampfrichterin mitgefahren ist und an dem Tag gewertet hat.

(hinten v.l. Lean Berger, Damian Kartmann, Jayden Lee
vorne v.l. Fabian Trenda, Linus Herzberger)

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